Schweinehund sitz! Wie kann ich meinen inneren Schweinehund zähmen?

schweinehund

Schweinehund, wie kann ich dich zähmen?

Schweinehund ist eine gängige Bezeichnung für den inneren Saboteur. Er spricht jenen Teil in dir an, der dich stets klein halten und weitgehend entmutigen möchte. Mit dem perfiden Argument „Übermut tut selten gut!“. Sehen wir uns an, wie wir uns aus seiner Knechtung befreien können.

In den letzten beiden Beiträgen ging es darum deine Selbstsabotage erkennen zu lernen und die Mechanismen dahinter zu verstehen.

Der nächste Schritt im Spiel mit unserem inneren Schweinehund, unserem inneren Saboteur, wäre seine Zähmung. Es gilt, ihn von einem quälenden Selbstverhinderer zu einem wertvollen Vorsichtswächter umzuwandeln.

 

Was erwartet dich in diesem Beitrag?

  • Deine Einschränkungen
  • Den inneren Schweinehund näher kennenlernen
  • Identifikation des inneren Saboteurs
  • Verhandlung mit dem inneren Schweinehund
  • Misserfolgsgedanken umformulieren
  • Wertschätzung für den Schweinehund
  • Liebevolle Zähmung
  • Mein Tipp für dich

 

Erkenne deine Einschränkungen

Um deine Selbstsabotage beenden zu können, gilt es zuerst, dir klar zu werden, wo in deinem Leben sie aller wirksam ist.

Daher wollte ich dich im letzten Beitrag mit einer Reihe von Beispielen inspirieren. Ich hoffe, sie haben dir geholfen, dir deiner eigenen Selbstbehinderung bewusster zu werden.

Im ersten Artikel zu diesem Thema „Selbstsabotage was ist das?“ haben wir uns die Frage gestellt, was Selbstsabotage eigentlich bedeutet. Und wie es deiner Seele damit geht.

Um Klarheit zu gewinnen, empfehle ich dir, dich – neben der aufmerksamen Betrachtung der Spiegelungen durch andere – mit deinen Einschränkungen auseinanderzusetzen.

selbstsabotage

 

Liste deiner Einschränkungen

Notiere bitte all das, was

  • du dir – bislang vergeblich – wünschst,
  • du schon lange vorhast, dir bislang aber nicht gelungen ist,
  • dir sehr wichtig wäre, woran dein innerer Schweinehund dich jedoch bisher erfolgreich gehindert hat,
  • dir wirklich am Herzen liegt, aber bisher bloß ein schöner Traum geblieben ist,
  • für dein inneres Kind eine große Freude wäre, dein Schweinehund dir (und damit ihm) jedoch nicht erlaubt!

Mach dies bitte für alle Lebensbereiche:

  • privat und beruflich,
  • körperlich, geistig und seelisch,
  • deine Gewohnheiten betreffend,
  • in deinen Beziehungen
  • bezüglich deiner Finanzen
  • im Zusammenhang mit deiner spirituellen Entwicklung.

 

In Wunden bohren…

Diese bewusste Auseinandersetzung mit all deinen Einschränkungen mag nicht besonders angenehm sein. Und sie fühlt sich vermutlich an wie ein „in Wunden Bohren“. Es ist sicher nicht angenehm, dir vor Augen zu führen, was alles nicht klappt, nicht ideal ist, nicht möglich scheint. Dennoch empfehle ich dir, dir Zeit zu nehmen für dieses Spiel! Du wirst sehen, der Gewinn wird dich für diese „Investition“ mehrfach entschädigen.

Geh die einzelnen Punkte durch und frage dich jeweils:

  • Was hat mein innerer Schweinehund dagegen einzuwenden?
  • Was mag ihn wohl dazu bewogen haben, hier seinen Riegel vorzuschieben?
  • Wovor wollte (und will) er mich hier bewahren?
  • Welche Gefahr wittert er, sodass er das einfach nicht zulassen kann?
  • Was könnte im schlimmsten Fall passieren, wenn er mir das gestatten würde?

Ich gratuliere dir: jetzt hast du den unangenehmen Teil geschafft! Nun geht es in die heilsame Selbstbefreiung…

 

Wie kannst du deinen inneren Schweinehund zähmen?

Um deinen Schweinehund zu zähmen, heisst es zuerst, ein gutes Vertrauensverhältnis mit zu erlangen. Dazu musst du ihn näher kennenlernen.

schweinehund

Eine schöne Möglichkeit dazu ist es, seine Reaktionen auf deine Vorlieben zu erkunden. Tausche dich mit ihm aus, damit dir klar wird, wie er tickt.

Wieder darfst du eine kleine Liste machen. Aber diese wird sich weit besser anfühlen als die vorhergehende.

 

Deine Vorlieben

Liste all das auf, was

  • du gut kannst,
  • gerne machst,
  • dein Herz lachen lässt,
  • dich ganz und gar daheim fühlen lässt
  • und glücklich macht,
  • du als Kind immer so gerne gemacht hast,
  • dich ganz und gar die Zeit vergessen
  • und deine Umgebung nicht mehr wahrnehmen lässt,
  • dich regelmäßig in deinen „flow“ bringt
  • und wofür du zwar gerne Bestätigung bekommst, ohne diese jedoch zu brauchen.

Und bitte nütze die Erstellung dieser Liste als willkommene Gelegenheit, Glückshormone auszuschütten!

 

Lass dich beglücken!

Solche Listen kannst du mit ernster Miene und gerunzelter Stirn erstellen. Oder aber du versetzt dich unter Miteinbeziehung aller Sinne in all die Dinge, die du gerade notierst, hinein und schwelgst glücklich strahlend in all dem Aufbauenden, Erfüllenden, Genüsslichen, Beglückenden, Ergötzlichen, Guten, Erfreulichen. Dein Gehirn kann nicht unterscheiden, ob du etwas „real erlebst“ oder „dir bloß vorstellst“ und schüttet Glückshormone aus! Näheres zu dieser Tatsache findest du auch in meinem Buch „Lebensfreude und Glückseligkeit“

 

Bezieh deinen Schweinehund mit ein!

Wenn du dann deine Vorlieben-Liste hast – die übrigens nie fertig sein wird, denn es mögen dir täglich neue Punkte dazu einfallen! –, dann geh diese gemeinsam mit deinem inneren Schweinehund durch und frage ihn bei jedem Punkt, was er dazu meint!

Ich vermute, dass du dabei auf erheblichen Gegenwind triffst. All das sind Dinge, die dein Schweinehund als höchst unnütz, als pure Zeitverschwendung, als sinnlos, ja sogar als gefährlich einschätzt!

Überlege kurz, woher diese Einschätzung kommt! Dann wird dir klar, dass alle diese Tätigkeiten für einen Höhlenmenschen tatsächlich nicht viel zum Überleben beigetragen hätten. Für unsere Vorfahren wären diese Dinge ziemlich wertlos und nutzlos gewesen. Und vor allem hätten sie ihn dann, wenn der Säbelzahntiger Appetit auf eine Zwischenmahlzeit gehabt hätte, tatsächlich in Gefahr gebracht!

 

Wo sitzt der Schweinehund in deinem Gehirn?

Und weil dein Schweinehund seinen Sitz ja genau im Höhlenmenschengehirn hat, entspricht seine Einschätzung eher dem Leben deiner Urahnen als deinem eigenen. Dir dies immer wieder in Erinnerung zu rufen, mag sehr hilfreich sein, wenn du dich aus deiner Selbstsabotage befreien willst.

Heute wissen wir jedoch, dass all diese Endorphin-Ausschütter nicht nur unbedenklich, sondern sogar besonders wertvoll sind. Glückshormone sind die wirksamsten Antagonisten der Stresshormone. Und wie ungesund Stress ist, ist allgemein bekannt. Aber weil dieses Thema so wesentlich ist, werde ich ihm hier auch den einen oder anderen Beitrag widmen.

Wenn du nicht darauf warten möchtest, lies meinen Band 4 der Reihe „Hochsensibel das Leben meistern“

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So wie meine anderen findest du auch dieses Buch in der Printversion bei Amazon.

Nun gilt es, deinen Schweinehund von dieser Tatsache zu überzeugen.

 

Verhandlungen mit dem Schweinehund

Und nun geht es ans Verhandeln!

Das klingt vielleicht merkwürdig, aber ich meine das vollkommen ernst! Wenn dir dieser Gedanke allzu schräg vorkommt, dann schenke mir einen kleinen Vertrauensvorschuss. Ich verspreche dir, dieses Spiel ist ein sehr wirksamer Weg, um Frieden in dir zu finden.

Suche dir aus deiner Vorliebenliste zuerst einmal jene Punkte heraus, die dir besonders wichtig sind! Ordne vielleicht all diese Punkte nach deren Priorität und achte darauf, was dir derzeit ganz besonders am Herzen liegt!

Dann überlege, was deinem Schweinehund dabei so wichtig wäre und was er auf jeden Fall gesichert haben möchte. Und frage dich, ob du ihm das nicht auch zusichern kannst, ohne auf das, woran er dich bisher gehindert hat, verzichten zu müssen!

Nun einige dich mit ihm auf einen bestimmten Zeitrahmen, in dem er dir erlaubt, ungehindert diese neue Variante zu probieren. Erkläre ihm, dass du ihm zeigen möchtest, wie gut du selbst auf dich aufpassen kannst. Und bitte ihn – zumindest in diesem Fall – für die nächsten vier Wochen auf sein Veto zu verzichten.

vorsichtswächter
Vorsichtswächter

 

„Dialog der Hände“ mit deinem inneren Schweinehund alias Saboteur

Um die Motivation zu eruieren, die deinen inneren Schweinehund dazu bewegt, dich an deinen Vorlieben zu hindern, kannst du – wie ich es dir hier empfohlen habe – einfach in dich hineinhorchen. Und es kann sein, dass er, wenn du ihm freundlich entgegenkommst, durchaus bereit ist, direkt mit dir zu kommunizieren.

Allerdings ist das mit unseren inneren Stimmen zuweilen nicht so einfach. Es ist manchmal schwierig, sie genau zu identifizieren.

Für den Fall, dass du nicht sicher bist, wen du hörst, wenn du in dich selbst hineinhorchst, empfehle ich dir eine weitere Möglichkeit der Kommunikation. Mit dieser kannst du übrigens nicht nur Kontakt mit deinem inneren Saboteur aufnehmen, sondern mit jedem anderen Persönlichkeitsanteil. Aber auch mit Personen, mit denen die Kommunikation nicht so fließt, wie du dir das wünschen würdest. Aber ebenso mit Organen, die dir Sorgen bereiten.

Dabei schreibst du ihm mit deiner rechten Hand (als Rechtshänder) einen Brief, im dem du ihm deine Argumente darlegst. Erkläre ihm, warum er sich keine Sorgen zu machen braucht, wenn du glücklich bist, weil die Zeit des Höhlenmenschen vorbei sind. Und dann lass ihn über deine linke Hand antworten.

Warum und wie genau diese Technik funktioniert, beschreibe ich ausführlich in meinem Buch über den „Dialog der Hände“

dialog der hände

 

Abmachung überprüfen

Um deinem Schweinehund zu zeigen, dass du ein verlässlicher Verhandlungspartner bist, setze dich nach den ausgemachten vier Wochen wieder mit ihm (oder ihr – du weißt, es gibt auch weibliche Exemplare!) zusammen. Frage nach, ob er (sie) mit dem neuen Modus einverstanden ist; oder zur Sicherheit noch die eine oder andere Nachbesserung fordert.

Verhandle mit diesem Persönlichkeitsanteil wie mit einem gleichberechtigten Partner. Denn in seiner Wirkung ist er das, was du – wenn du ehrlich bist -, schon dein ganzes Leben lang erleben konntest.

Je wertschätzender und achtungsvoller du mit diesem Teil von dir umgehst, umso mehr wird auch er bereit sein, dir entgegen zu kommen. Umso eher ist er bereit, die Kontrolle aus der Hand und damit dich frei zu geben. Mit dem Thema Wertschätzung gegenüber diesem Persönlichkeitsanteil haben wir uns ja bereits im Beitrag „Selbstsabotage was ist das eigentlich?“ befasst.

 

Geh Punkt für Punkt deine Vorliebenliste durch!

Wenn es dir erst einmal erfolgreich gelungen ist, einen der Klötze an deinen Beinen loszuwerden, dann wende dich dem nächsten Punkt auf deine Liste zu. Du wirst sehen, die Motivation trägt dich weiter. Und nach und nach entspannt sich dein Schweinehund und lässt dich gewähren.

Hast du auf diese Weise eine Art Brieffreundschaft mit deinem inneren Schweinehund aufgebaut hast, kannst du deine Verhandlungen mit ihm immer schriftlich führen. Biete ihm mit deiner Schreibhand deine Wunschvariante an und frag ihn, ob er mit deinem Angebot einverstanden ist.

brief an schweinehund

Und ob er bereit wäre, dir eine Probezeit einzuräumen, innerhalb derer du ihm beweisen können, dass du gut auf dich selbst aufpassen kannst. Oder aber ob er noch weitere Sicherheiten braucht.

Dann lass ihn über deine linke Hand antworten!

Mach das genauso, als würdest du mit einem Geschäftspartner schriftliche Verhandlungen führen!

Du wirst sehen, ein solcher Austausch ist ungemein wertvoll. Abgesehen davon, dass du dich nach und nach aus deinen Sabotagemustern befreist, tauchst du dabei tief in dich selbst ein und lernst dich selbst noch etwas besser kennen. Und hoffentlich auch schätzen!

 

Ernenne deinen Saboteur zu deinem Vorsichtswächter!

Und vielleicht möchtest du, so wie ich das auch bald nach Beginn der Begegnung mit meinem inneren Saboteur gemacht habe, auch deinem neuen oder wieder entdeckten „Freund“ einen neuen Titel anbieten.

Meinen habe ich zu meinem Vorsichtswächter umfunktioniert, und er hat sogar einen Namen bekommen. Beides klingt nun viel positiver und persönlicher und fühlt sich besser an als der bisherige Begriff „innerer Saboteur“ oder „Schweinehund“.

Übrigens kannst du deinem inneren Vorsichtswächter – oder wie auch immer er für dich von nun an heißt – auch einen Dankesbrief schreiben. Danke ihm für all das, wovor er Sie gerettet oder bewahrt hat, wenn du tatsächlich so etwas in Ihrer Biographie gefunden hast. Im ersten Beitrag zu diesem Thema hatte ich dir das ja empfohlen.

 

Misserfolgsgedanken

Höchst spannend kann es auch sein, dich auf die Suche nach den Misserfolgsgedanken zu machen, die – ähnlich wie Holzwürmer – tief in deinen Hirnwindungen ihr Unwesen treiben.

misserfolgsgedanken
Misserfolgsgedanken

Dazu empfehl ich dir, all das zu notieeren, was dir dazu einfällt. Zur Inspiration möchte ich dir hier wieder eine kleine Auswahl anbieten:

  • meine Wenigkeit,
  • es ist alles so schwierig,
  • dafür bin ich schon zu alt / noch zu jung,
  • ich bin ja nur eine Frau / nur ein Mann,
  • das habe ich einfach nicht verdient,
  • das ganze Leben ist so mühsam,
  • mein Leben steht unter keinem guten Stern,
  • das ist ohnehin eine Nummer zu groß für mich,
  • das kann ich sicher nicht,
  • das gehört sich nicht,
  • ich bin eben ein Versager,
  • das wäre doch zu schön, um wahr zu sein,
  • das steht mir nicht zu,
  • ich bin nicht gut genug,
  • das kann gar nicht gut gehen,
  • das zahlt sich nicht mehr aus,
  • ich kann eben nicht aus meiner Haut heraus,
  • dafür bin ich zu dumm,
  • ich bin nicht kreativ,
  • ich bin eben entscheidungsschwach,
  • so bin ich eben,
  • dafür bin ich zu ungebildet,
  • ja, vielleicht dann, wenn ich in Pension bin…

Wie es dir beim Lesen dieser Auflistung gegangen?

Alleine schon beim Schreiben habe ich einen ziemlichen Sog nach unten gespürt.

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Jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass dein innerer Saboteur bei einigen dieser Aussprüche geradezu jubelt.

 

Finde jeweils den Gegenpol!

Nun, was machen wir mit dieser Liste von fatalen „Niedermachern“?

Erstens kannst du zu jedem Satz, der für dich Gültigkeit hat, die entsprechende Positivvariante daneben notieren.

Allerdings würde es mich nicht wundern, wenn dein „Freund“ dich daran hindern möchte, die jeweils konstruktiven Sätze zu finden.

In diesem Fall empfehle ich dir, die Positivvariante in Frageform zu schreiben. Wenn du sie als Behautpung notierst, dann erzeugst du damit Widerstand. Wenn du hingegen mit Fragen spielst, gibt es kein Problem.

Offenbar haben Fragen nicht zum Gefahrenrpertoire der Höhlenmenschen gehört. Also kümmert sich unser Überlebenszentrum nicht darum und erzeugt keinen Stress.

Ich nenne diese Affirmationen in Frageform „Affragen“ – wenn du tiefer in diese Thematik eintauchen möchtest, empfehle ich dir mein eBook  „AFFRAGEN ORAKEL – prozessorientierte Fragen als Lebensbegleiter“. Dazu gibt es auch ein Kartenset, das dir in deiner Persönlickeits-Entwicklung wertvolle Dienste erweisen wird. Dieses Kartenset erhältst du bei meinem Verlag oder bei Amazon.

affragen karten

 

Spiel mit „Affragen“

Schreibe auf einem Blatt im Querformat jeweils auf der linken Seite deinen Selbstsabotagesatz und rechts daneben das Gegenteil in Frageform.

Hier drei Beispiele zur Inspiration:

Das habe ich nicht verdient => Warum sollte ich das nicht verdient haben? Womit könnte ich das verdient haben?

Das kann ich nicht => Wer weiß, vielleicht kann ich es ja doch? Warum sollte ich das nicht können?

Ich bin eben ein Versager => Habe ich nicht schon vieles im Leben geschafft? Und sogar Erfolge eingefahren?

Und immer wenn du deinem inneren Saboteur eine neue Sichtweise angeboten hast, spür nach, was er dazu meint…

Protestiert er bei solchen Fragen? Dann kläre das im „Dialog der Hände“!

 

Mein Tipp für dich

Mein heutiger Tipp ist umfangreicher als sonst – ich hoffe, du kannst viel daraus profitieren!

Identifiziere deinen inneren Saboteur!

Und nun zeige ich dir mein Lieblingsspiel im Zusammenhang mit dem inneren Saboteur: seine Identifikation und Integration in der geheilten Variante..

Um deinen Saboteur oder Schweinehund zu identifizieren, versetze dich bitte in eine Situation, in der er besonders schmerzhaft wirksam wurde. Dann stell dir folgende Fragen:

  • Wo in meinem Körper (oder außerhalb) kann ich meinen inneren Saboteur besonders stark wahrnehmen?
  • Wie genau fühlt er sich an?
  • Welche Körperhaltung nehme ich ein, wenn ich unter seinem Einfluss stehe?
  • Wie sieht er aus, wenn ich ihn mir vorstelle?
  • Welche Farbe passt zu ihm? Welche Form? (eher eckig oder rund…)
  • Wie ist seine Konsistenz? (eher hart oder weich…)
  • Welche Oberfläche hat er? (eher rau oder glatt…)
  • Wie ist seine Temperatur?
  • Kann ich ihm einen Geruch oder einen Geschmack zuordnen?
  • Und wie klingt er?
  • Was sagt er? Und mit welcher Stimme?
  • Erinnert er mich an eine Person, die ich kenne? (in der Realität oder aus einem Film, Buch, Stück…)
  • Ist dieser Persönlichkeitsanteil eher männlich oder weiblich?

 

Finde ein Symbol für deinen inneren Schweinehund!

Welches Symbol, welche Metapher passt zu deinem inneren Schweinehund?

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Setzt diese letzte Frage dich unter Stress? Hast du den Eindruck, du seist nicht kreativ genug, um ein Symbol für deinen Saboteur zu finden?

Wie wäre es mit der „Affrage“: „Warum sollte ich kein Symbol für meinen inneren Saboteur finden?“

Und dann sieh, höre, fühle, rieche und schmecke in dich hinein und nimm wahr, wie genau sich dieses Selbstsabotage angefühlt hat.

Vielleicht inspiriert dich eines meiner Beispiele?

 

Meine Selbstsabotage fühlt sich an wie:

  • Eine eiserne Jungfrau, in der ich eingesperrt bin,
  • eine schwere Last auf meinen Schultern,
  • ein Klotz, der an meinem Bein hängt,
  • ein schwerer Panzer, in dem ich gefangen bin,
  • Ketten, die mich festhalten,
  • uralte Verbände, in denen ich mich wie eine Mumie fühle,
  • ein Damoklesschwert, das über mir schwebt,
  • eine Faust, die mir im Nacken hängt,
  • ein strenger Oberlehrer mit hoch erhobenem Zeigefinger,
  • die Hände sind mir gebunden,
  • eine drohende dunkle Wolke über mir,
  • ein bissiger Hund, der mich ständig bedroht…

Wenn du dieserart deinen inneren Saboteur etwas mehr durchleuchtet hast, wird er etwas griffiger und vertrauter. Und wieder hast du dich im Grunde selbst ein wenig besser kennen gelernt. Denn vergiss nicht: er ist ein Teil von dir!

Und das ist doch eigentlich erfreulich, nicht wahr?

Vor allem wenn du diesen Teil von dir dann auch noch wertschätzen kannst! Damit handelst du genau im Sinn deiner Seele.

 

Integriere deinen Schweinehund!

Wenn du nun dein Symbol gefunden hast, gilt es, diesen Teil von dir selbst auch in seiner symbolischen Form anzunehmen. Erst in der ehrlichen Annahme bist du bereit für deine Befreiung.

Schließe in deiner Vorstellung das Bild deines inneren Saboteurs in dein Herz!

Hole dein Herz vor dein geistiges Auge!

mein herz

Und stell dir vor, dass es sich weit öffnet! Velleicht in der Art einer Blume, die sich aus der Knospe zur Blüte öffnet. Und sieh, wie dein Herz das Symbol deines Schweinehundes einfach in sich einschließt!

Erinnere dich an den Ausdruck „jemanden in sein Herz schließen!

Genau darum geht es hier. Du öffnest dein Herz für jenen Teil in dir, der es zwar immer gut meint, in seiner Wirkung aber oft fatal ist.

Wenn das Spiel mit Bildern dir nicht so sehr liegt, kannst du dir dieses „meinen Schweinehund ins Herz schließen“ auch mehr auf der Gefühlsebene vergegenwärtigen. Fühle einfach, wie dein Herz sich für deinen Saboteur erwärmt; wie es sich weit öffnet und ihn liebevoll in sich aufnimmt. So wie eine liebende Mutter ihr geliebtes Kind in ihre Arme – und damit in ihr Herz – schließt. Auch wenn es nicht immer brav ist und all ihre Erwartungen erfüllt.

Wie auch immer du das machst – Ziel dieses Spieles ist die heilsame Integration deines Inneren Saboteurs. Dann kannst du ihn zu einem wertvollen Begleiter umpolen. Dies wird dir jedoch erst dann möglich sein, wenn du ihn in seiner bisherigen Form ganz und gar als Teil von dir selbst angenommen hast.

 

Transformiere deinen Schweinehund!

Nachdem du dieses Symbol in dein Herz geschlossen hast, frage deine kreativen Teile, wie eine Umwandlung auf symbolischer Ebene aussehen könnte:

schmeichelkätzchen
Schmeichelkätzchen

 

  • so wandelt sich die eiserne Jungfrau vielleicht in ein seidenes Gewand,
  • die Last auf deinen Schultern wird federleicht,
  • der Klotz an deinem Bein verwandelt sich zu Flügeln in der Art der geflügelten Schuhe von Merkur,
  • der Panzer schmilzt im Feuer deiner Liebe,
  • aus dem Damoklesschwert wird ein Schmetterling,
  • die Ketten transformieren sich in Lichtfäden, die sich zu einem Lichtkokon verweben, der dich umgibt,
  • die Faust im Nacken verwandelt sich in eine streichelnde Hand,
  • aus dem Oberlehrer wird ein weiser Begleiter,
  • die gebundenen Hände öffnen sich weit und breiten sich aus – und zeigen deine Bereitschaft, zu empfangen,
  • die dunkle Wolke löst sich in der strahlenden Sonne auf,
  • aus dem bissigen Hund wird ein zärtlichliebevolles Schmeichelkätzchen…

Deine Seele wird dir all das danken!

 

Motiviert dich dieses Feedback einer Teilnehmerin?

Bei der Arbeit an diesem Artikel ist mir übrigens der Brief einer Teilnehmerin in die Hände gefallen, den ich gerne an dieser Stelle aufnehmen möchte. Vielleicht motiviert er dich, auch dann mit deinem inneren Schweinehund weiter zu spielen, wenn du scheinbar nicht weiterkommst. Wenn du fürs Erste nicht allzu viel mit meinen Anregungen anfangen kannst.

Liebe Michelle,

als ich vor etwa einem Jahr bei deinem inneren Saboteur Seminar war, konnte ich zum damaligen Zeitpunkt mit dem Thema nicht so viel anfangen. Das Seminar war damals jedoch in einem anderen Bereich eine tiefe Erfahrung.

Doch als ich gestern Nachmittag von einer Fortbildung nach Hause fuhr, saß plötzlich mein Innerer Saboteur auf meiner Schulter; und mir fiel alles ein, was Du damals mit uns gemacht hast. Und es war eine ganz tolle Sache für mich, mit meinem Inneren Saboteur zu kommunizieren!

Liebe Grüße, D.“

Ich hoffe natürlich, dass bei dir der Prozess der Selbstbefreiung rascher vor sich geht. Aber ich habe gelernt, zu akzeptieren, dass es für alles eine richtige Zeit gibt.

 

Fazit

Ich hoffe sehr, dass meine drei Beiträge zum Thema Selbstsabotage und inneren Schweinehund zähmen dir geholfen haben, dich möglichst weitgehend aus deiner Selbstbehinderung zu befreien.

Deine Seele wünscht sich nichts mehr, als dass du dein Potenzial erkennst, entfaltest und das Geschenk, das du für diese Welt bist, darbringst.

Natürlich freue ich mich über dein Feedback!

Solltest du die beiden anderen Beiträge zum Thema Selbstsabotage noch nicht gelesen haben, findest du hier „Selbstsabotage erkennen?“

und hier „Selbstsabotage was ist das eigentlich?“

Mir bleibt nur mehr, dir – ganz im Sinne des chinesischen Zirkus – zu wünschen: „möge die Übung gelingen!“

 

Beitragsbild: © Sergey Nivens bei Fotolia.

Das Katzen-Bild ist eine Photofunia-Montage.

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