
Synästhesie – Musik sehen, Farben schmecken und noch viel mehr
Synästhesie ist ein spannendes neurologisches Phänomen. Aber vor allem ist sie ein Geschenk unserer Seele. Und bereichert unser Leben mit wundervollem Sinnesreichtum.
Aus medizinischer Sicht bedeutet Synästhesie die Verschmelzung verschiedener Sinneswahrnehmungen. Und diese interessante Anlage tragen vor allem hochsensible Menschen in sich. Aber auch alleingeborene Zwillinge. Sowie Scanner Persönlichkeiten.
Aber oft sind sie sich ihrer besonderen Anlage nicht bewusst. Denn ihre Sinnesverschmelzung ist für sie völlig normal. Und daher hinterfragen sie ihre überreichen Wahrnehmungen gar nicht.
Und ein alleingeborener Zwilling?
Oder eine Scanner Persönlichkeit?
Wenn du diesen Artikel liest, gehe ich davon aus. Denn dann hat dich wohl das Gesetz der Resonanz dazu geführt. Und dann lege ich dir meine Artikel zu diesen Themen ans Herz.
Aber du findest hier auch Tests, um diese Anlagen zu verifizieren. Und tatsächlich kann die Synästhesie ein Indiz für die HSP sein. Aber auch für den alleingeborenen Zwilling. Und für die Scanner Persönlichkeit.
Ich hoffe, dieser Artikel schenkt dir Aha-Erlebnisse. Und macht dir eine wertvolle Anlage bewusst. Die aus meiner Sicht meist kombiniert auftritt.
Was erwartet dich in diesem Artikel?
- Bist du mit Synästhesie gesegnet?
- Synästhesie – ist diese Anlage wirklich so selten?
- Für Synästheten ist Synästhesie normal
- Was ist eigentlich Synästhesie?
- Synästhesie ist eine erweiterte Wahrnehmung
- Hirnphysiologie und Synästhesie
- Woher kommt die Synästhesie?
- Verschiedene Arten von Synästhesie
- Sensorische Synästhesie
- Verschiedene Schmerzqualitäten
- Kognitive Synästhesie
- Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß, wie Wolken schmecken…
- Willst du deine Synästhesie selbst testen?
- Synästhesie und HSP
- Reizüberflutung in der Synästhesie
- Synästhetische Formulierungen im allgemeinen Sprachgebrauch
Bist du mit Synästhesie gesegnet?
Findest du diese Frage merkwürdig?
Nun, ich denke, diese Anlage ist tatsächlich ein Segen. Aber wir müssen lernen, damit umzugehen. Und das Beste daraus machen. Denn dann ist sie ein Geschenk. Und ein großer Segen für unser Leben.
Bist du Synästhet oder Synästhetin?
Dann bist du vermutlich auch eine alleingeborene HSP. Und findest mehr zu dieser Anlage in den bereits erwähnten Beiträgen.
Aber auch in diesem Buch.
Und vermutlich bist du auch eine Scanner Persönlichkeit. Auch dazu findest du hier den bereits erwähnten Artikel.
Jedenfalls solltest du diese kombinierte Anlage schätzen. Auch wenn sie nicht immer leicht zu leben ist. Weil „unsere Nerven außen auf der Haut“ zu liegen scheinen. Und wir daher sehr „dünnhäutig“ sind. Also allzu leicht überstimuliert werden.
Denn wir hören auch „das Gras wachsen“. Und fühlen Energien, die andere nicht wahrnehmen. Aber manchmal sehen wir sie sogar. Weil wir aurasichtig sind. Und dann hören wir, wir würden uns etwas einbilden.
Hast du solche Vorwürfe schon gehört?
Vor allem von Menschen, die nicht so sensibel und sensitiv sind?
Und daher mit deiner Anlage nicht gut umgehen können?
Weil sie sich davon bedroht fühlen?
Siehst du Farben und Bilder, wenn du Musik hörst?
Und kannst du Farben hören?
Assoziierst du Farben zu Zahlen?
Aber auch zu Buchstaben?
Oder zu Wochentagen?
Und haben diese vielleicht auch eine Form?
Oder einen Geschmack?
Dann bist wohl auch du synästhetisch veranlagt. Und möchtest nun vermutlich mehr über deine Synästhesie erfahren.
Aber vielleicht ist auch dein Sohn oder deine Tochter ein Synästhet. Und du möchtest deshalb mehr darüber erfahren. Damit du besser mit deinem Kind umgehen kannst. Und nicht jenen glaubst, die meinen, es wäre psychisch gestört. Sondern dir klar ist, dass es besonders begabt ist.
In beiden Fällen freut es mich, dass du diesen Artikel gefunden hat. Oder vielleicht hat er dich gefunden. Weil du mit mir in Resonanz schwingst.
Synästhesie – ist diese Anlage wirklich so selten?
Nein, Synästhesie ist nicht selten. Obwohl das oft angenommen wird. Aber dennoch ist sie eine Besonderheit. Und aus meiner Sicht eine sehr wertvolle. Vor allem in ihrer bereits erwähnten Kombination. Also mit Hochsensibilität und Hochsensitivität. Und mit Alleingeburt nach einem Zwillingsverlust. Sowie mit der Scanner Persönlichkeit.
Aber ich sehe sie als Geschenk mit Holschuld. Weil es nicht reicht, damit geboren zu werden. Sondern wir müssen sie anerkennen und entfalten. Weil wir erst dann davon profitieren können.
Zur Häufigkeit der Synästhesie gibt es verschiedene Statistiken. Die meisten Forscher gehen von 4% aus. Und meinen, dass rund 4% der Bevölkerung davon betroffen sind. Aber andere orten 10 %. Und auch dazu gibt es eine weit höhere Dunkelziffer. Vor allem unter HSP und Scannern.
Daher sollten mehr Menschen darüber Bescheid wissen. Weil sie dieses Potenzial erst dann entfalten können. Wenn sie selbst davon betroffen sind. Oder auch andere darauf hinweisen können. Um sie zur vollen Entfaltung zu motivieren.
Für Synästheten ist Synästhesie normal
Synästhetiker wissen oft nichts von ihrer Anlage. Weil ihre Sinnesverschmelzung für sie völlig normal ist. Also befassen sie sich nicht weiter damit. Und sprechen auch nicht darüber.
Aber das ist schade. Weil ihre Anlage dadurch verkümmern kann. So wie alles, was wir nicht nützen. Daher heißt es ja auch: „Use it ore loose it“.
Aber manchmal sprechen sie dann doch darüber. Und dann ernten sie oft Unverständnis. Weil sie als merkwürdig eingestuft werden. Oder als psychisch krank.
Dann ziehen sie sich zurück. Weils sie den Eindruck gewinnen, sie wären abnormal. Und das wird ihnen dann auch noch oft von außen bestätigt. Wenn es heißt, sie litten an einer Wahrnehmungsstörung.
Aber das ist natürlich nicht der Fall. Denn Synästhesie ist keine Störung. Sondern ganz im Gegenteil eine neurologische Besonderheit. Und zwar eine sehr kostbare Besonderheit.
Synästhesie ist vor allem bei Künstlern häufig. Aber das ist natürlich kein Muss. Denn Synästhetiker gibt es in allen Berufen. Allerdings haben sie immer einen besonders kreativen Umgang mit dem Leben. Denn sie finden leichter Metaphern und Analogien als anderen. Und spielen gern mit Symbolen und ungewöhnlichen Assoziationen.
Ein Spezialfall sind die „Savants“. Also Menschen mit einer außerordentlichen Inselbegabung. Denn diese nützen ihre Synästhesie gern für ihre spezielle Merkfähigkeit. Allerdings haben Synästhetiker generell ein gutes Gedächtnis.
Synästhesie ist also eine wertvolle Anlage. Daher solltest du in dir nachfühlen!
Trägst du diese Anlage auch in dir?
Zumindest ansatzweise?
Dann gilt es, intensiv damit zu spielen. Und es dir wert zu sein, sie weiter zu entfalten. Denn deine Synästhesie ist eine wertvolle Ressource. Und kann dein Leben bunter, vielfältiger und lebendiger machen.
Also entdecke diese Geschenk in dir! Und nütze es für ein reicheres und lebenswerteres Leben!
Was ist eigentlich Synästhesie?
Synästhesie ist ein unmöglicher Sinneseindruck. Und eigentlich dürfte es sie gar nicht geben. Weil es eine Art Symphonie der Sinne ist. Bei der mehrere Sinne gleichzeitig wahrgenommen werden.
Und zwar immer wieder aneinander gekoppelt. So entsteht eine kombinierte Wahrnehmung. Weil jeweils ein anderer als der ursprüngliche Reiz mit ausgelöst wird. Und zwar immer derselbe.
So sieht ein Synästhet bei spezieller Musik bestimmte Farben. Oder auch Formen. Aber das ist keine bewusste Assoziation. Also eine, die er provoziert. Oder sich einbildet.
Sondern diese Kombination funktioniert unwillkürlich. Und funktioniert interessanterweise immer gleich. Also sieht er bei einer bestimmten Musik immer dieselbe Farbe.
Tatsächlich geht es um einen messbaren Effekt im Gehirn. Und dieser kann sogar nachgewiesen werden. Weil moderne Untersuchungsmethoden ein interessantes Phänomen zeigen. Nämlich die Mit-Stimulierung anderen Sinnesareale im Gehirn. Und zwar immer derselben.
Also wird beispielsweise das Hör-Areale aktiviert. Und gleichzeitig reagiert die Seh-Rinde mit. Also werden beim Hören auch Formen oder Farben wahrgenommen.
Oder es reagieren die olfaktorischen Zentren mit. Und dann wird ein Geruch wahrgenommen. Oder auch ein Geschmack, wenn die gustatorischen Zentren mit aktiviert werden.
Synästhesie ist eine erweiterte Wahrnehmung
Aber es gibt noch ein spannendes Phänomen. Denn Synästheten schlagen andere auch in der Wahrnehmung von Feinheiten. Und können einander sehr ähnliche Farben besser unterscheiden. Oder auch Klänge, Geschmäcker und Gerüche.
Und das kann natürlich höchst wertvoll sein. Denn es hilft nicht nur beim Erkennen von Sinnesreizen. Sondern auch bei deren Verarbeitung.
Und das ist bei HSP besonders intensiv und komplex. Aber auch bei Scanner Persönlichkeiten. Weil ihr Gehirn offenbar dichter vernetzt ist.
Denke bloß an Musiker. Und wie sie von ihrer besonderen Wahrnehmungsfähigkeit profitieren. Oder auch an bildende Künstler. Und wie ihr Umgang mit Farben davon profitiert.
Aber auch ein Sommelier wird davon profitieren. Weil er Geschmack und Geruch viel besser differenzieren kann. Oder auch ein Hauben-Koch, eine -Köchin.
Jedenfalls wurde dieses Randphänomen bisher unterschätzt. Denn diese Verschränkung von Sinnesmodalitäten kann sehr hilfreich sein. Und zwar bei den unterschiedlichsten Denkprozessen.
Verschiedene Forscher haben einen unterschiedlichen Zugang. Manche sehen die Synästhesie als extreme Ausprägung einer allgemeinen Eigenschaft. Nämlich der Fähigkeit, Modalitäten zu verknüpfen.
Andere meinen, Synästhesie hätte eine Art „hidden agenda“. Und gehen von einem bisher noch nicht erkannten Nutzen aus. Der erst herausgefunden werden muss.
Hirnphysiologie und Synästhesie
Hirnphysiologisch geht es dabei um eine dichtere Vernetzung. Denn offenbar sind Synästheten mit mehr Gehirnbahnen ausgestattet. Und daher mit einer besonderen Vielschichtigkeit begabt.
So erforschen weltweit Wissenschaftler diese spezielle Komplexität. Und untersuchen das Gehirn von Synästheten. Weil sie sich Einsichten erhoffen, die auch für andere wertvoll sein könnten.
Eine Erklärung könnte die folgende Theorie bieten. Dass bereits bei der Geburt anatomisch ausgeprägte Verkabelungen existieren. Und diese verbinden die entsprechenden Wahrnehmungsareale. Woraus sich die spezielle Synästhesie erklären würde.
Und daraus resultiert eine interessante Frage:
Haben wir alle ursprünglich solche dichteren Vernetzungen?
Die sich aufgrund von Nicht-Gebrauch wieder zurückbilden?
Jedenfalls gehen manche Experten davon aus. Und nehmen an, dass wir alle mit einer basalen Synästhesie geboren werden. Aber diese geht meist in den ersten Monaten wieder verloren. Weil sie nicht gefördert wird.
Und wäre das nicht ein interessanter Ansatz für Pädagogen?
Vor allem im Kindergarten und in der Grundschule?
Denn mit dieser Annahme gewinnen sie eine größere Verantwortung. Weil sie angehalten wären, Synästhesie zu fördern. Also nicht verkümmern zu lassen.
Und tatsächlich ist die Synästhesie in der Kindheit noch weit häufiger. Aber sie kommt interessanterweise auch bei Frauen häufiger vor.
Woher kommt die Synästhesie?
Synästhesie kann vererbt werden. Dann ist sie angeboren, also genuin. Und kommt daher familiär gehäuft vor. Vor allem bei Verwandten ersten Grades.
Allerdings nicht unbedingt in derselben spezifischen Form. Sondern oft sind andere Sinne miteinander verbunden. Und das berichtet rund die Hälfte der Synästhetiker.
Also ist die genetische Prägung wahrscheinlich. Aber die verantwortlichen Gene wurden noch nicht gefunden.
Allerdings können wir Synästhesie auch induzieren. Und sie bewusst provozieren. Beispielsweise indem wir uns bewusst Farben zu Musik vorstellen. Oder einen Geschmack zu Farben suchen. Und so eine gezielte Assoziation erzeugen.
Kannst du das?
Und wenn ja: gelingt es dir leicht?
Dann ist anzunehmen, dass du rechtshirn-dominant bist. Also deine rechte Gehirnhälfte dominant ist. Dann fällt es dir generell leichter, Assoziationen zu finden. Und dann ist deine Synästhesie naheliegend.
Auch die Einnahme von Drogen fördert solche Assoziationen. Beispielsweise LSD oder Marihuana. Andererseits hemmen Koffein und Thein die Synästhesie. Während Alkohol sie steigert. Was natürlich nicht heißt, dass ich ihn dir empfehle.
Diese induzierte Synästhesie muss nicht angeboren sein. Aber das angeborene Talent dazu dürfte auch diese Form fördern.
Verschiedene Arten von Synästhesie
Die Wissenschaft unterscheidet verschiedene Arten von Synästhesie. Bisher sind rund 60 mögliche Kombinationen wissenschaftlich dokumentiert.
Und hier sind einige eher gängige Beispiele.
Sensorische Synästhesie
Die sensorische Synästhesie sieht Klänge. Oder hört Farben. Aber es können auch Formen gerochen werden. Oder Geschmäcker gespürt. Aber auch gehört. Oder mit Formen assoziiert werden.
Dabei verschmelzen also verschiedene Sinneswahrnehmungen.
Dann wird ein akustischer Reiz im Hirn nicht nur im Hörzentrum verarbeitet. Sondern in einer Art Übersprung auch in der Sehrinde. Und das „Farben Hören“ ist die häufigste Form. Also die Kombination aus Sehen und Hören.
Aber zuweilen sind auch andere Sinne betroffen. Dann erlebt ein Synästhet Essen nicht nur als Geschmacksvergnügen. Sondern als umfassendes Sinneserlebnis.
Dabei stellen Forscher eine interessante Theorie auf. Und meinen, dass zu Beginn des Lebens weniger Verbindungen gekappt wurden. Obwohl das sonst bei der Hirnreifung üblich ist.
Und so entsteht eine spezielle anatomische Hirn-Ausstattung. Also eine dichtere Vernetzung von zahlreicheren Hirnbahnen. Die sich beim Erwachsenen als Synästhesie zeigt.
Verschiedene Schmerzqualitäten
Warum mich dieses Phänomen so fasziniert?
Nun, ich bin selbst davon betroffen. Und nehme beispielsweise verschiedene Schmerzqualitäten wahr. Etwa bei der sehr schmerzhaften Myo-Reflex-Therapie.
Denn da erlebe ich die interessantesten Kombinationen. Und assoziiere Schmerzen mit Farben, Formen und Geschmäckern. Je nachdem wo meine Therapeutin ihren Reiz setzt. Und das hat mich immer wieder amüsiert.
Aber interessant ist, dass auch mein Vater davon berichtet. Weil auch er seinen Angina Pectoris Schmerz kombiniert erlebt. Und zwar als „bitter und giftgrün“.
Ob das bei mir auch so wäre, weiß ich nicht. Denn glücklicherweise kenne ich diesen Schmerz nicht. Aber sehr wohl kenne ich diese spezielle Form der Synästhesie. Und habe sie wohl von ihm geerbt. Wie so vieles, was du in seinem Buch nachlesen kannst.
Kognitive Synästhesie
Kognitive Synästhetiker sind häufiger als sensorische.
Sie haben meist früh bestimmte Assoziationen gelernt. Allerdings meist unbewusst. Also ähnlich wie einen bedingten Reflex.
Diese Synästhesie zeigt spannende Verbindungen. Denn da hat ein Wochentag eine bestimmte Farbe. Oder ein Monat eine spezielle Form.
Aber er gibt auch räumliche Anordnungen. Dann wird ein Tag weiter vorne wahrgenommen. Oder weiter hinten. Aber auch weiter oben oder unten.
Und auch diese Verbindung bleibt lebenslänglich konstant.
Da werden Namen, Buchstaben oder Zahlen mit anderen Eindrücken verbunden. Manchmal gibt es sogar eine Geschlechts-Zuteilung. Dann gehört ein Wochentag einem bestimmten Geschlecht an.
Amerikanische Neurowissenschaftler haben eine interessante Form der Synästhesie entdeckt. Dabei wird Zeit als räumliche Kategorie wahrgenommen.
Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß, wie Wolken schmecken…
Dieses bekannte Gedicht stammt von Carlo Karges. Aber es wird irrtümlich Novalis zugeschrieben. Obwohl es nur als Reverenz an Novalis entstanden ist.
Und dieser Text ist sehr typisch für einen Synästhetiker. Deren es besonders viele unter Künstlerin gibt. Denn mit dieser Anlage befindest du dich in bester Gesellschaft.
Welche berühmten Menschen waren von dieser spannenden Anlage betroffen?
- Der Dichter J. W. Goethe,
- aber auch Edgar Allan Poe war ein Farb-Ton-Synästhetiker,
- Arthur Rimbaud hat das Gedicht „Voyelles“ („Vokale“) geschrieben. Und das ist ein wunderschönes Beispiel für Buchstaben-Farb-Synästhesie.
- Der deutsche Lyriker Carlo Karges hat das bereits zitierte Gedicht geschrieben. „Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß, wie Wolken schmecken…“
- Aber auch der Maler Wassily Kandinsky war Synästhet. Und malte seine „musikalischen Bilder“.
- Auch von dem Forscher Nikola Tesla wissen wir es.
- Und das gilt auch für die Musiker F. Liszt, J. Sibelius, Jimmy Hendrix und Billy Joel.
- Aber auch für den amerikanischen Physik-Nobelpreisträger Richard Feynman.
Und diese Menschen sind keineswegs „abnormal“. Oder „psychisch krank“, wie manche die Synästhesie einschätzen.
Also gehörst du zu vielen Kreativen. Denn viele davon sind – bewusst oder unbewusst – Synästhetiker.
Willst du deine Synästhesie selbst testen?
Du kannst deine Synästhesie mit verschiedenen Selbst-Tests verifizieren. Und einige findest du im Internet. Aber geh vorsichtig damit um. Denn deren Ergebnis muss nicht unbedingt stimmen.
Daher solltest du es locker angehen. Und keine allzu hohen Erwartungen daran knüpfen. Weil Erwartungen allzu leicht enttäuscht werden. Und das ist ja kontraproduktiv. Denn es erzeugt Stress.
Und wie ungesund dieser ist, kannst du hier auch nachlesen.
Oder in diesem Buch.
Aber hier ist ein interessanter Synästhesie Test. Und zeigt die Namen von Farben in einer anderen Farbe.
Kennst du ein solches Bild?
ROT GELB BLAU GRÜN GELB ROT GRÜN ROT BLAU
Was liest du, wenn ich dich bitte, die Farben vorzulesen?
Fällt es dir auch schwerer, die Farbe zu lesen als das Wort?
Und weißt du, woran das liegt?
Das Wort wird in der linken Gehirnhälfte wahrgenommen. Und diese ist meist dominant. Also drängt sie sich vor.
Aber Menschen mit Synästhesie brauchen dafür noch länger. Denn sie tun sich schwer, „richtig“ oder „falsch“ zu erkennen. Weil Farbe und Wort nicht zusammenpassen. Und das empfinden sie als extrem unangenehm und irritierend. Also geraten sie unter Stress. Und dieser führt zu einer gewissen Verzögerung.
Synästhesie und HSP
Wie bereits erwähnt, ist Synästhesie bei HSP besonders weit verbreitet. Und daraus erfolgt ein Umkehrschluss. Dass viele Synästhetiker zugleich HSP sind. Und alleingeborene Zwillinge. Meiner Ansicht nach sogar die meisten.
Aber meist sind sie sich ihrer Besonderheit nicht bewusst. Und das gilt leider für HSP genau wie für Synästheten.
Daher sehe ich es als meine Aufgebe, dich darauf hinzuweisen. Und dir diese interessante Anlage zu offenbaren. Damit du sie entwickeln und genießen kannst.
Reizüberflutung in der Synästhesie
Warum ich diese Offenbarung wesentlich finde?
Weil ausgeprägte Synästhesie rasch zur Reizüberflutung führen kann.
Hast du dich in meiner Beschreibung der Synästhesie erkannt?
Dann achte vor allem in größeren Menschenansammlungen darauf! Und setze dich nicht zu vielen Wahrnehmungen auf einmal aus! Weil du diese auch noch in verschiedenen Kombinationen wahrnimmst.
Und damit kommst du in eine fatale Gefahr. Weil du die Eindrücke nicht mehr richtig differenzieren kannst. Und so in einen belastenden Overflow gerätst.
Erkenne die potenzielle Gefahr vor allem als HSP! Aber auch wenn du glaubst, normal sensibel zu sein. Denn jeder Mensch sollte dem Drang folgen, sich zurück zu ziehen. Wenn er das Gefühl hat, zu vielen Eindrücken ausgesetzt zu sein.
Aber für HSP gilt das besonders. Speziell wenn sie Synästhetiker sind. Daher ist es wichtig, sich ihrer Überforderung bewusst zu werden. Und zwar möglichst rechtzeitig. Aber dann auch bewusst die Konsequenz daraus ziehen.
Synästhetische Formulierungen im allgemeinen Sprachgebrauch
Die Synästhesie scheint also seltener zu sein, als sie ist. Und das zeigt sich auch in unseren Sprachgebrauch. Denn da finden wir viele synästhetische Formulierungen.
- Wir nehmen einen „strechenden Geruch“ wahr
- und sprechen von „knalligen Farben“,
- da gibt es einen „weichen Klang“
- oder wir machen eine „bittere Erfahrung”,
- man kann sich „grün ärgern“
- oder mal „einen Tag blau machen“,
- und es gibt „rote und schwarze Zahlen“…
Welche weiteren Beispiele fallen dir noch ein?
Fazit
Bist du mit Synästhesie begnadet?
Ja, ich empfinde das so. Und empfehle dir, es als Geschenk zu sehen.
Bist du dir schon länger darüber klar?
Und findest hier Bestätigung?
Oder hast du deine Besonderheit eben erst entdeckt?
Wie auch immer – erfreue dich an dieser Besonderheit! Und genieße deine Sinneswahrnehmungen in ihrer Kombination!
Aber nütze deine Gabe auch gezielt! Etwa, um eine neue Sprache leichter zu lernen. Vielleicht hilft deine Ziffern-Farb-Synästhesie dabei. Weil sie Vokabeln mit dazu passenden Farben kombiniert. Oder auch mit anderen Sinneseindrücken.
Damit ist das neu zu Lernende mehrfach in deinem Gehirn repräsentiert. Und damit stärker und nachhaltiger eingeprägt. Also hast du es infolge dessen leichter abrufbar.
Wäre das nicht auch für dich eine interessante Option?
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