
Zurückweisung löst Stress aus – warum wohl?
Zurückweisung tut uns allen weh.
Weißt du, warum das so ist?
Wie geht es dir, wenn du ein Nein bekommst?
Und wenn dich jemand zurückweist?
Oder auch einen deiner Wünsche?
Wenn du vergeblich um etwas bittest?
Und deine Forderungen unerfüllt bleiben?
Genau damit werden wir uns hier befassen. Denn dieses Thema geht sehr tief. Viel tiefer, als es auf den ersten Blick scheint.
Was dich in diesem Beitrag erwartet:
- Allerlei Zurückweisungen
- Umgang mit dem Nein anderer
- Zurückweisung und Vertrauen
- Erfährst du viel Zurückweisung?
- Angst vor Zurückweisung
- Deine Vorstellungskraft wappnet dich gegen Zurückweisung
- Eine vorweggenommene Zurückweisung
- Auch bei einer Zurückweisung verlierst du nichts
- Kannst du gut „nein“ sagen?
- Fazit
Allerlei Zurückweisungen
Dein Leben konfrontiert dich immer wieder mit einer Zurückweisung. Und mit dem Nein anderer Personen. Eine Freundin schlägt deine Einladung aus. Oder dein Partner lehnt einen Vorschlag ab. Vielleicht bekommst du die erhoffte Beförderung nicht. Oder deine Frau hat Migräne. Möchte also nicht mit dir schlafen. Was dich natürlich auch als Frau betreffen kann. Denn auch dein Mann kann mit Zurückweisung auf deine Lust reagieren.
All das passiert immer wieder in unserem Leben. Und es fragt sich, warum es uns so weh tut. Aber auch wie wir besser mit Zurückweisung umgehen.
Natürlich gibt es verschiedene Gründe für jedes dieser Nein. Aber meist haben diese weniger mit uns zu tun. Als viel mehr mit der anderen Person.
Und dies sollten wir im Hinterkopf behalten. Also ein Nein nicht als Richterspruch über uns empfinden. Denn dann gelingt es uns leichter, das Nein nicht persönlich zu nehmen.
Und dann können wir auch Zurückweisungen nützen. Weil wir sie als wertvolle Erfahrungen interpretieren.
Wie geht es dir mit einem „falschen Ja“?
Versetze dich in eine Person hinein, der du ein solches gibst. Nur weil du nicht „nein“ sagen kannst. Und fühle nach, wie sich das anfühlt.
Aber erinnere dich auch an eine umgekehrte Situation. Wenn du ein nicht stimmiges Ja bekommen hast.
Wie ging es dir dabei?
Fühlst du die Irritation?
Die dir vielleicht im Augenblick selbst gar nicht bewusst war?
Aber unwillkürlich hast du sie wohl wahrgenommen. Weil wir doch auch energetisch miteinander verbunden sind. Und nonverbal viel mehr wahrnehmen als Worte. Nämlich all das, was zwischen den Worten mitschwingt.
Umgang mit dem Nein anderer
Nun koste auch einmal den anderen Pol.
Wie geht es dir mit dem Nein anderer?
Wenn du jemand vergeblich um etwas bittest?
Und dir etwas wünschst, was nicht erfüllt wird?
Oder vergeblich etwas erwartest?
Und eine Forderung nicht erfüllt wird?
Du nicht bekommst, was du verlangst?
Sondern ein Nein bekommst?
Was ist deine erste Reaktion?
Und was denkst du dann über dich?
Nimmst du ein solches Nein persönlich?
Oder hängt es davon ab, wer dir dieses Nein gibt?
Und gibt es da sehr wohl Unterschiede?
Siehst du da übrigens einen Zusammenhang?
Zwischen deiner Reaktion auf das Nein anderer Person?
Und deiner eigenen Schwierigkeit, anderen ein Nein zu geben?
Ich denke, das ist eine interessante Frage. Die du dir wirklich stellen solltest.
Achte bei diesen Fragen auf deine Befindlichkeit. Denn diese ist meist wichtiger als die verbalen Antworten. Deine Befindlichkeit ist die emotionale Antwort. Und genau um diese geht es.
Also frage dich – und spür die Antwort!
Gibt es jemand, von dem ich ein Nein besser annehmen kann?
Wenn ja: was ist an dieser Person anders?
Also was unterscheidet sie von jenen, deren Nein mich besonders schmerzt?
Kann ich hier ein bestimmtes Muster erkennen?
Also wessen Nein tut mir ganz besonders weh?
Und warum ist das so?
In Seminaren höre ich immer wieder interessante Antworten. Denn es heißt, dass vor allem das Nein Nahestehender weh tut. Während ein Nein unwichtiger Personen gar nicht so tief geht.
Ist das nicht eigentlich paradox?
Warum ist ein Nein Nahestehender besonders stressig?
Sollten wir nicht gerade ihnen ein ehrliches Nein erlauben?
Vor allem dann, wenn es für sie stimmig ist?
Wünschen wir uns nicht gerade deren Authentizität?
Zurückweisung und Vertrauen
Und hier taucht eine weitere interessante Frage auf.
Sprechen Probleme mit einem Nein nicht für mangelndes Vertrauen?
Was bedeutet es, wenn ich mit Stress auf das Nein einer geliebten Person reagiere?
Spricht diese nicht für meine meist völlig überflüssige Verlustangst?
Wie siehst du das?
Was bedeutet es, wenn eine geliebte Person mir ein Nein gibt. Das muss mich doch nicht stressen. Denn das heißt nicht, dass sie mich aus ihrer Liebe wirft.
Aber es bedeutet, dass sie mich wertschätzt. Und mir zutraut, dass ich mit einem Nein umgehen kann. Anstatt gleich mein Vertrauen in sie zu verlieren.
Warum glaube ich, ihr nicht vertrauen zu können?
Und was sagt dieser Vertrauensmangel über mich aus?
Vor allem über mein Vertrauen mir selbst gegenüber?
Wann tun wir uns mit unserem Vertrauen anderen gegenüber schwer?
Doch dann, wenn wir uns selbst nicht vertrauen können. Oder glauben, uns nicht vertrauen zu können.
Erfährst du viel Zurückweisung?
Wie sieht das in deinem Leben aus?
Antworte möglichst spontan auf diese Frage:
Bekommst du von deiner Umwelt öfter ein Nein?
Oder öfter ein Ja?
Wie lautet deine spontane Antwort?
Und nun überlege noch einmal.
Stimmt diese erste Antwort?
Ist sie ein Abbild deiner tatsächlichen Realität?
Oder bloß Folge deiner selektiven Wahrnehmung?
Wie gehen andere wirklich mit deinen Ansprüchen um?
Und was sagt dir dieser Umgang mit dir über dich?
Aber vor allem mit deinem eigenen Umgang mit dir selbst?
Vielleicht hält er dir einen Spiegel vor Augen. In den zu blicken wertvoll sein könnte. Um mehr über deinen Umgang mit deinen Ansprüchen zu erfahren.
Dazu lege ich dir ans Herz, mit „The Work“ zu spielen. Denn dieses Spiel wird dir auch hier wertvolle Dienste erweisen.
Und daher findest du dazu auch einen eigenen Beitrag.
Aber ich habe noch eine Frage für dich:
Welche Menschen in deinem Umfeld können besonders gut „nein“ sagen?
Und könntest du dir etwas von diesen Personen abschauen?
Lass all diese Fragen in dir wirken. Und dann beobachte, was sich alles ändert.
Dann frage dich nach einer Weile wieder:
Wie geht es mir jetzt, wenn ich ein Nein bekomme?
Speziell ein Nein einer mir nahestehenden Person?
Kann ich dieses nun leichter annehmen?
Ja sogar wertschätzen?
Als Zeichen für meine eigene Reife?
Und dafür, dass auch diese andere Person mich als reif einschätzt?
Indem sie mir ein Nein zumutet?
Weil sie darauf vertraut, dass ich damit umgehen kann?
Angst vor Zurückweisung
Die Angst vor Zurückweisung hat noch andere Aspekte. Denn sie wird oft zur Angst, um etwas zu bitten. Oder auch bloß jemand nach etwas zu fragen.
Wie fühlst du dich, wenn du andere nach etwas fragst?
Oder um etwas bittest?
Bist du dann auch bereit, ein Nein zu akzeptieren?
Ebenso wie ein Ja?
Sonst erübrigt sich doch die Frage. Denn diese ist dann bloß rhetorisch.
Aber das scheint oft gar nicht so einfach zu sein.
Wobei es teilweise um die Sache an sich geht. Nehmen wir an, du wünschst dir Hilfe wobei auch immer. Und diese Person lehnt ab. Dann mag das an sich schon enttäuschend sein.
Aber hinzu kommt dann noch das Gefühl der Zurückweisung. Weil du die Tendenz hast, ein solches Nein persönlich zu nehmen.
Natürlich ist es sinnvoll, deine Bitte klug anzusetzen. Und dort zu bitten, wo Erfüllung möglich ist. Oder noch besser wahrscheinlich. Denn niemand kann dir mehr geben, als er hat.
Außerdem solltest du deine Bitte klar und eindeutig vorbringen. Denn vage Bitten bringen vage Ergebnisse. Daher ist es ja auch so wichtig, genau zu wissen, was du willst. Und erst dann deine Bitte anzubringen.
Aber vielleicht bekommst du ein Nein zu etwas Wichtigem. Bei etwas, was dir am Herzen liegt. Und du glaubst fest, die andere Person wäre fähig, deinen Wunsch zu erfüllen.
Dann bringe deine Bitte bei anderer Gelegenheit erneut vor. In einer anderen Situation oder an einem anderen Tag. Vielleicht auch in einer anderen Stimmung oder unter anderen Umständen.
Aber auch dann sei bereit, ein Nein zu bekommen.
Deine Vorstellungskraft wappnet dich gegen Zurückweisung
Dabei kann dir deine Vorstellungskraft helfen.
Visualisiere deine entspannte Gleichgültigkeit gegenüber diesem Nein.
Und zwar in dem Vertrauen, dass dein Wunsch in irgendeiner Form erfüllt wird. Vielleicht anders, als du es dir vorgestellt hast. Aber glaube an die Erfüllung! Du wirst sehen, das entspannt enorm. Und hilft dir, dem anderen gegenüber reif zu reagieren.
Erziehe dich dazu, eine Zurückweisung mit Leichtigkeit zu akzeptieren. Und zwar ohne dich persönlich davon betroffen zu fühlen.
Wann wird dir dies leichter gelingen?
Wenn du erkennst, dass diese Zurückweisung deine Situation nicht verschlechtert. Dass es dir danach also nicht schlechter geht. Weil sich im Grunde nichts für dich geändert hat. Zumindest wenn du dich nicht persönlich betroffen fühlst.
Nehmen wir an, du wünschst dir bei irgendetwas Hilfe. Und fragst deinen Nachbarn, ob er dir helfen könnte. Aber er sagt „nein“. Warum auch immer. Dann hat sich dadurch an deiner Situation ja nichts verändert.
Du bist nach seinem Nein bei deiner Tätigkeit allein. Ebenso wie du es vor der nicht erfüllten Bitte warst. Es sei denn, du findest jemand anderen, der dir hilft.
Klingt dir das etwas zu spitzfindig?
Für mich ist alles erlaubt, was mir das Leben leichter macht. Und diese Sichtweise entstresst mich persönlich sehr. Besonders wenn es um das Nein anderer geht.
Denn sie lässt mich immer wieder schmunzeln.
Die Situation an sich ist nach diesem Nein eigentlich gleich geblieben.
Aber etwas macht sie schlimmer. Nämlich unsere Tendenz, ein solches Nein persönlich zu nehmen. Und uns daraufhin selbst grausam niederzumachen. Indem wir etwas in dieses Nein hineininterpretieren.
Was in Wahrheit vor allem mit uns selbst zu tun hat. Also letztlich eine Projektion ist.
Eine vorweggenommene Zurückweisung
Dies kann so weit gehen wie in dieser berühmten Geschichte. Vielleicht kennst du sie.
Ein Mann möchte sich einen Hammer ausborgen. Aber er zögert, ehe er bei seinem Nachbarn anläutet.
Stattdessen malt er sich allerlei negative Reaktionen aus. Und steigert sich mehr und mehr in seinen Ärger hinein. Sodass er letztlich wutentbrannt bei seinem ahnungslosen Nachbarn anläutet. Und ihm etwas zu laut an den Kopf wirft:
„Behalten Sie Ihren verdammten Hammer, ich brauche ihn nicht!“
Ja, du lachst über eine solche irrationale Reaktion. Denn sie beruht doch bloß auf Projektion. Also auf der aus Angst geborenen Einbildung. Aber sei ehrlich!
Ist dir Ähnliches nicht auch schon passiert?
Dass du dich in etwas Irrationales hineingesteigert hast?
Mir ist solches durchaus schon passiert. Und dann rette ich mich in mein Lachen. Weil ich mir selbst furchtbar komisch vorkomme. Und damit ist dem Ärger die Spitze gebrochen.
Mehr zum Thema Lachen findest du übrigens in diesem Beitrag.
Was passiert, wenn dir dein Nachbar ein Nein gibt?
Es bleiben dir garantiert noch andere Optionen offen. Eventuell hast du noch andere hilfreiche Nachbarn. Oder deine gefällige Cousine könnte dir helfen. Aber vielleicht auch der Kollege, den du unlängst tatkräftig unterstützt hast. Als er damals sein Boot ans Trockendeck bringen musste.
Aber jetzt überlege einmal!
Unter welchen Voraussetzungen wird deine Chance auf die Hilfe anderer besser sein?
Wenn du dich über deinen Nein-Nachbarn grün und blau ärgerst?
Oder dich deshalb kränkst und mies fühlst?
Und gleich am Wert guter Nachbarschaft zweifelst?
Oder wenn du entspannt überlegst?
Wer könnte mir sonst noch helfen?
In der Annahme, er hätte einen triftigen Grund für seine Ablehnung. Und zwar einen, der gar nichts mit dir zu tun hat. Dich somit nicht länger beim diesem Nein aufhältst.
Auch bei einer Zurückweisung verlierst du nichts
In Wahrheit verlierst du also nichts. Auch wenn du gerade eine Zurückweisung erfahren hast. Denn du kannst so oder so damit umgehen.
Du kannst mit deinen Gedanken dabei bleiben. Und damit zugleich auch mit deiner Stimmung. Aber das möchte ich dir nicht empfehlen. Denn dann geht es dir nicht gut. Und du ziehst eher Ungutes an. Weil das Gesetz der Resonanz auch hier wirkt.
Viel klüger ist es, eine neue Einstellung zu gewinnen. Und die Zurückweisung in einem neuen Licht zu sehen. Nämlich als Chance für neue Optionen. Oder als Gelegenheit, dich auf dich selbst zu besinnen.
Mehr zum Thema Einstellung findest du in diesem Beitrag.
Dennoch solltest du auch in Zukunft bitten und fragen. Ohne dich jedoch allzu sehr auf das Ergebnis zu fixieren.
Wie heißt es so schön:
„Wenn eine Tür sich schließt, öffnet sich immer eine andere. Und meist bessere. Also bleibe nicht vor der verschlossenen stehen!“
Aber was geschieht, wenn du ein Nein allzu persönlich nimmst?
Und dich davon enttäuschen, kränken oder ärgern lässt?
Dann übersiehst du meist Wertvolles. Weil du in der stressbedingten selektiven Wahrnehmung nur das Negative siehst. Und die neue Chance, die sich daraus ergibt, gar nicht wahrnimmst.
Kannst du gut „nein“ sagen?
Interessant in diesem Zusammenhang ist natürlich auch dein eigenes Nein.
Wie gut kannst du anderen ein Nein geben?
Nicht so gut?
Dann wird dir dieses Buch wertvolle Begleitung sein.
Denn natürlich hängen diese beiden Pole zusammen. Weil jene, die gut „nein“ sagen können, sich auch leicht tun, eines anzunehmen.
Fazit
In diesem Beitrag habe ich meine Sicht auf Zurückweisung dargelegt. Und solche erleben wir immer wieder. Also sollten wir lernen, klug damit umzugehen.
Erstens indem wir eine Zurückweisung nicht persönlich nehmen.
Und zweitens indem wir uns für neue Chancen öffnen.
Vor allem aber indem wir niemals den Humor verlieren. Denn dieser rettet uns aus praktisch jeder fatalen Situation. Weil er uns Glückshormone ausschütten lässt. Und diese sind die besten Antagonisten der Stresshormone. Die uns ja auf unser Reptiliengehirn beschränken.
Mehr zum Thema Stress findest du in diesen beiden Büchern:
Aber auch in diesem Beitrag.