
Zwei Möglichkeiten, die du im Leben immer hast
Zwei Möglichkeiten stehen dir in jeder Situation deines Lebens offen.
Das, was so ist, wie es ist, ist ganz in deinem Sinn. Also findest du es gut. Oder du findest es ganz und gar nicht gut.
Und diese Tatsache hat viel weitreichendere Folgen, als du vielleicht annehmen würdest.
Möchtest du meine Sichtweise kennenlernen?
Was dich in diesem Beitrag erwartet:
- Du hast immer die Wahl zwischen zwei Varianten:
- der Ja- oder der Nein-variante.
- Oder du hast die Wahl zwischen zwei Interpretationen:
- der konstruktiven oder der destruktiven.
- Die Positiv-Variante kannst du wahrnehmen
- oder auch nicht.
- Die Negativ-Variante kannst du ändern
- oder auch nicht.
- In diesem Fall kannst du deine Einstellung dazu verändern.
- Du lebst unter der Kontrolle deines Überlebenszentrums wie ein Höhlenmensch
- oder im Vollbesitz deiner geistigen Fähigkeiten als Homo Sapiens.
- Mein Tipp für dich
Du hast immer die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten
Diese zwei Möglichkeiten betreffen das, was von außen auf dich zukommt – dir also zukommt. Das können Begegnungen, Situationen, Ereignisse oder einfach Tatsachen sein.
Aber du hast immer auch zwei Möglichkeiten auf all das zu reagieren, was in dir selbst wirksam ist. Das können deine Reaktionen und Eigenschaften sein, dein Aussehen, deine Ausstrahlung, dein ganzes So-Sein.
All das kann:
- dir gefallen
- und dich zufriedenstellen,
- es kann dir angenehm sein
- und Freude bereiten,
- es erfüllt deine Wünsche,
- befriedigt deine Erwartungen,
- es macht dich froh
- und schenkt dir Glücksgefühle,
- es begeistert dich,
- du kannst es bewundern
- oder davon fasziniert sein…
Oder aber all das passt dir ganz und gar nicht.
- Es ärgert
- oder kränkt dich,
- es macht dich unzufrieden,
- enttäuscht
- oder frustriert dich,
- es kränkt dich
- oder macht dir Angst,
- vielleicht erweckt es auch deinen Neid
- oder deine Eifersucht,
- es lässt dich zweifeln
- bis verzweifeln…
In beiden Fällen stehen dir wieder zwei Möglichkeiten zur Verfügung.
Sowohl bei der Positiv-Variante als auch bei der negativen eröffnen sich dir wieder jeweils zwei Möglichkeiten.
Sehen wir uns zuerst die Ja-Variante an. Also das, wozu du spontan im Ja bist.
Deine zwei Möglichkeiten bei der Positiv-Variante
Das Gute als selbstverständlich sehen
Du kannst all das, was dir ein spontanes Ja entlockt, so wie es ist, als selbstverständlich sehen. Und damit gar nicht richtig wahrnehmen.
Auf diese Weise schenkst du all dem Positiven, Beglückenden, Erfreulichen – generell also den möglichen Endorphin-Ausschüttern – keine Aufmerksamkeit.
Und versäumst damit die wertvollen Glückshormone, die dir eine bewusste Wahrnehmung all dessen bescheren würde.
Wie ist das bei dir?
Agierst du auch so, weil dein Überlebenszentrum stets die Kontrolle über dich und dein Leben hat?
Und dir nicht erlaubt, dich in deine Lebensfreude zu entspannen?
Das Gute nützen und die Glückshormone auskosten
Die andere Möglichkeit wäre, all das Gute in deinem Leben bewusst wahrzunehmen.
Du kannst dir all der erfreulichen Situationen und beglückenden Begegnungen bewusst werden.
Und all die wundervollen Ereignisse und dankenswerten Tatsachen wertschätzen.
Aber auch deine Leistungen, Erfolge und Siege anerkennen.
Du kannst all das, was dir an dir gefällt und wofür du dir dankbar sein kannst, für die Ausschüttung von Endorphine nützen.
Geschenke mit Holschuld
All das sind letztlich Geschenke mit Holschuld. Sie warten, so wie eine Poste-restante-Sendung, nur darauf, von dir abgeholt und für deine Beglückung genützt zu werden.
Es sind Geschenke mit Holschuld, deren lebensförderliche Wirkung auf dein ganzes Leben sich nicht gleich automatisch entfaltet. Sondern erst dann, wenn du deine Aufmerksamkeit bewusst darauf fokussierst. Wenn du sie also achtsam wahrnimmst und genießt. Und wenn du sie bewusst wertschätzt, dich daran freust und dankbar bist dafür. Dann schenken sie dir reichlich Glückshormone.
Wie wertvoll und heilsam deine Glückshormone sind, kannst du übrigens auch in meinem Buch „Lebensfreude und Glückseligkeit“ nachlesen.
Was der bewusste Fokus auf all das Positive in deinem Leben alles bewirkt, kann ich gar nicht oft genug betonen!
Einerseits kommt es dadurch zu einer massiven Ausschüttung von Glückshormonen (den Endorphinen). Und damit zur heilsamen Umpolung deiner Körperchemie von den ungesunden Stresshormonen zu ihren glücklichen Gegenspielern.
Andererseits etabliert die bewusste Auseinandersetzung mit einem Thema neue Bahnen in deinem Gehirn. Oder verstärkt bereits bestehende Vernetzungen. Und wenn das Hirnbahnen sind, die dich in positive Emotionen bringen, dann solltest du sie jedenfalls fördern.
Ganz abgesehen davon ziehst du in der Dankbarkeit mehr Dankenswertes an. Auch hier kommt das Gesetz der Anziehung zur Wirkung. Deine Wertschätzung zieht weiteres Wertzuschätzendes an. Glückseligkeit zieht noch mehr Beglückendes an. Freude noch mehr Erfreuliches…
All die positiven Emotionen, auf die ich ausführlich in einem eigenen Beitrag näher eingegangen bin, sind also wertvolle Endorphin-Ausschütter mit selbst verstärkender Wirkung. Und sie programmieren dein Gehirn in eine positive Richtung um. Was es dir leichter macht, weiteres Positives zu erkennen und für Endorphone zu nützen. Und ebensolches gemäß dem Gesetz der Anziehung in dein Leben zu holen.
Ein Beispiel zur Verdeutlichung
Stell dir vor, du erlebst einen wunderschönen Abend im angenehmen Ambiente und bei erfreulichen Gesprächen mit einem lieben Menschen.
Dann hast du wie immer zwei Möglichkeiten.
Du kannst das als Selbstverständlichkeit sehen und nicht weiter darüber nachdenken.
Aber du kannst auch deine bewusste Aufmerksamkeit auf all das Beglückende richten. Und genau das würde ich dir in diesem Fall empfehlen. Damit legst du die Achtsamkeit an den Tag, die auch Zen-Meistern so wesentlich ist.
- Erlebe das Erfreuliche und Beglückende, was du gerade erfährst, auch wirklich mit voller Bewusstheit!
- Labe dich daran und zelebriere es geradezu!
- Achte auf jedes Detail!
- Genieße jede Sinneswahrnehmung!
- Beschäftige dich gedanklich und emotional intensiv damit!
Auf diese Weise schüttest du reichlich Glückshormone aus. Und du verstärkst die entsprechenden Wohlfühl-Bahnen in deinem Gehirn.
Dadurch wirst du bei der nächsten Gelegenheit eine solche Erfahrung noch bewusster erleben.
Außerdem ist dir dieses umfassende Wohlbefinden jederzeit wieder zugänglich, wenn du es dir wieder vergegenwärtigen möchtest.
Etwa wenn es dir im Augenblick nicht so gut geht, wie du es dir wünschst. Du dies aber durch die bewusste Lenkung deiner Aufmerksamkeit auf Beglückendes ändern möchtest.
Glücks- und freudenfeindliche genetische Prägung
Aber leider sind wir unserer genetischen Prägung zufolge vor allem auf das Negative und zu Vermeidende fokussiert.
Einfach weil die Vermeidung von Gefahr immer noch höher bewertet wird als der Gewinn von Lust.
Vor allem von unserem Überlebenszentrum, das immer die Kontrolle über unser Leben übernimmt, wenn wir unter Stress stehen.
Und wenn du dich nun fragst, wie häufig das der Fall ist, kannst du es in meinem Buch zum Thema Stressbewältigung nachlesen.
Deine zwei Möglichkeiten bei der Negativ-Variante
Nun wenden wir uns der Negativ-Variante zu. Auch bei dieser hast du wieder zwei Möglichkeiten.
Entweder du kannst das, was dich in ein spontanes Nein versetzt, ändern oder du kannst das nicht. Sei es, dass du keine Macht darüber hast, oder dass du es nur auf Kosten anderer ändern könntest. Also nur indem du einer anderen Person Schaden zufügen würdest.
Kannst du das Nicht-Ideale ändern?
Kannst du das, was dich ärgert, kränkt, ängstigt oder auf andere Art und Weise stresst, ändern?
Dann tu das bitte!
Das scheint mir die einzig vernünftige Reaktion eines erwachsenen Menschen in reifer Eigenverantwortlichkeit zu sein.
Die andere Möglichkeit in dieser Situation wäre es, das „Opferlamm“ zu spielen. Mit welchem Alibi auch immer. Dann badest du im Selbstmitleid und bist böse auf Gott und die Welt. Und schwingst dabei ganz und gar in deinem Nein – mit ausreichend Stresshormonen, um ein Meerschweinchen zu töten.
Ja, das haben Stressforscher tatsächlich herausgefunden. Stresshormone wirken giftig und lösen all die fatalen Folgen aus, die du in dem oben erwähnten Buch nachlesen kannst.
Beispiele für dieses Verhalten
Kennst du auch Ehen, die nur aus diesem Grund weiter bestehen?
Und Menschen, die in einem ungeliebten Beruf bleiben, der sie krank macht?
Oder Familien, die an einem Ort wohnen bleiben, wo sie sich alles andere als wohl fühlen?
Oder kannst du das Nicht-Ideale nicht ändern?
Natürlich gibt es auch diesen Fall. Das, was deinen Wünschen nicht entgegenkommt – obwohl es dir entgegen kommt –, steht tatsächlich nicht in deiner Macht. Oder aber eine Änderung ginge nur auf Kosten anderer und würde damit gegen dein ethisches Empfinden verstoßen.
Auch dann hast du zwei Möglichkeiten.
Schwinge nicht im Opfer-Modus!
Wieder kannst du das leidende Opfer spielen und dich im vorwurfsvollen Selbstmitleid suhlen. Du kannst dich dem infantilen „immer ich!“ oder „warum immer ich?“ hingeben. Kannst dich in deiner Nein-Schwingung ergehen.
Diese Wahl ist allerdings höchst ungesund. Sie ist fatal nicht nur für deinen Körper, der von Stresshormonen überschwemmt wird. Sondern sie vermindert dein geistiges Potential auf ein Minimum. Darüber hinaus stört sie dein emotionales Gleichgewicht.
Dieses Gefühl von Machtlosigkeit und Ausgeliefertsein ist also alles andere als wohltuend. Und zieht darüber hinaus weitere als negativ empfundene Erfahrungen an.
Das Gesetz der Resonanz wirkt immer.
Außerdem empfindet auch deine Umgebung dich als höchst unangenehm.
Kennst du das ungute Gefühl, das die Ausstrahlung einer massiv gestressten Person ihrer Umgebung vermittelt?
Sondern ändere deine Einstellung!
Ich würde dir die zweite Möglichkeit empfehlen. Ändere deine Einstellung. Sieh das, was dir nicht behagt, auf konstruktive, energiesparende und damit gesundheits- und allgemein lebensfördernde Art und Weise. Und mach das Beste daraus!
In meinem Beitrag „Wie gewinne ich eine positive Einstellung“ zeige ich dir anhand von drei lebensnahen Beispielen, wie das geht.
Denn auch wenn du die Tatsachen nicht immer ändern kannst – deine Einstellung dazu kannst du immer verändern.
Henry Miller hat einmal gesagt: „Wenn an der Landschaft nichts zu verbessern ist, wird das Verlangen geweckt, selbst besser zu werden...“
Leuchtende Beispiele
- Ich kenne Menschen, die im Rollstuhl sitzen und dennoch mit ihrem sonnigen Gemüt ihre Umwelt erfreuen und erhellen.
- Auch durfte ich blinde Menschen kennen lernen, die ihr Schicksal mit Humor und größter Bewunderung würdiger Weisheit tragen.
- Ich weiß von Menschen, die so ziemlich alles verloren haben, was ihnen wert war; und die dennoch ihr Leben mit einem weisen Lächeln annehmen.
- Und ich habe Mütter erlebt, die ihr Kind verloren haben und sich dennoch nicht leid tun. Sie tragen dieses durchaus berechtigte und wohl schwerste Leid in Würde und transformieren es in Liebe.
Kennst du auch solche leuchtenden Beispiele bewundernswerter menschlicher Reife?
Was haben alle diese Menschen gemeinsam?
Wie schaffen sie es, diese schweren Prüfungen so bravourös und zugleich bescheiden zu bewältigen?
Wie gelingt es ihnen, sich so zu verhalten, dass andere in ihrer Nähe das Gefühl haben, sie seien vom Schicksal begünstigt?
Ja zum Leben
Ich glaube, es ist ihr Ja zum Leben. Ihre annehmende Haltung dem Unverrückbaren gegenüber – ohne dabei in die Resignation zu gehen! Es ist ihre widerstandslose Hingabe an das, was so ist, wie es ist. Und was vielleicht eine höhere Macht für sie bestimmt hat.
Ich nenne das Hingabe ohne Weggabe. Getragen vom Glauben an ein gütiges Universum, wie Einstein das präjudiziert hat.

Ich bin davon überzeugt, dass wir uns eine solche Haltung auch aneignen können, wenn wir uns das wünschen.
Und dass das wünschenswert ist, davon hoffe ich dich im Laufe dieses Artikels überzeugen zu können. Und übrigens generell in diesem Blog.
Eine solche Einstellung dem Leben gegenüber scheint mir nicht nur für Menschen, die ein schweres Schicksal zu tragen haben, sinnvoll. Sie ist förderlich für jeden Menschen, der sein gesamtes menschliches Potential weitgehend ausschöpfen möchte. Für all jene, die das werden möchten, was sie in Wahrheit sind: einzigartige Geschenke für diese Welt.
Wir sind größer als wir in unserem Nein zum Leben scheinen
Sind wir nicht eigentlich alle um vieles grösser, als wir scheinen und uns fühlen?
Was meinst du?
Glaubst du nicht auch, dass die meisten von uns die Tendenz haben, sich kleiner zu machen, als sie tatsächlich sind?
Dass wir uns durch allerlei kleinmachende Überzeugungen wie in einem Prokrustesbett gefangen halten?
Kennst du übrigens diesen einäugigen Riesen aus der griechischen Mythologie?
Prokrustes war ein Zyklop, der seine Gäste mit Brachialgewalt verstümmelt hat. Einfach, weil sie nicht in seine zu kleinen Betten hinein gepasst haben. Also hat er ihnen entweder ihre Gliedmaßen ausgerenkt oder abgehackt.
Ich gebe zu, das ist eine ziemlich grausame Geschichte. Aber seien wir ehrlich! Gehen wir nicht auch oft ähnlich grausam mit uns selbst um?
Hättest du noch viele Freunde, wenn du andere so behandeln würdest wie dich selbst?
Ich meine, wir gehen viel zu lieblos mit uns selbst um.
Vor allem mit unseren einschränkenden Überzeugungen. Aber eben auch durch eine fatale selektive Wahrnehmung auf das Negative, Gefährliche, Stressige.
Zwei Möglichkeiten im Umgang mit unseren einschränkenden Überzeugungen
Auch im Umgang mit deinen Überzeugungen hast du wieder zwei Möglichkeiten. Zumindest ab dem Moment, wo du dir ihrer bewusst geworden bist.
Wenn du dich wieder einmal bei deiner Selbstgeißelung ertappt hast, kannst du wie der sprichwörtliche Hamster im Rad darin verweilen. Du kannst dir selbst leid tun und dich weiterhin klein machen. Und du kannst dir böse sein, weil du dich schon wieder klein gemacht hast…
Oder aber du nimmst dich erst einmal in deiner ersten Reaktion an. Und eignest dir dann Strategien und Techniken zur Veränderung dieses destruktiven Umgangs mit dir selbst an. Um diese natürlich dann auch anzuwenden.
„Ja, ich mache mich (schon wieder) kleiner als ich bin. So ist es derzeit. Aber das muss und wird nicht so bleiben. Von nun an schenke ich mir selbst Achtung, Wertschätzung und Nachsicht. Und löse so die angezogene Handbremse!“
Was meine ich mit Einstellungs-Veränderung? Den Wechsel vom „Nein zum Hier und Jetzt“ zum „Ja zu dem, was hier und jetzt so ist, wie es ist“. Das eine macht dir Stress. Während das andere entspannend und förderlich wirkt. Und das gilt auch und vor allem in Bezug auf dein „Nein zu mir“.
Die erste Nein-Reaktion darf sein
Im Prinzip ist nichts dagegen einzuwenden, zu etwas Unangenehmen im ersten Augenblick automatisch „nein“ zu sagen. Beziehungsweise auch im Nein zu sein. Das ist eine mehr oder weniger instinktive und sehr rasche Reaktion unter dem Kommando deines Überlebenszentrums. Dessen Aufgabe ist es ja, nach all dem Ausschau zu halten, wogegen du kämpfen, oder wovor du fliehen sollst.
Aber dann hast du die obligaten zwei Möglichkeiten. Entweder du bleibst in deinem Nein zu dir selbst oder aber du findest wieder in dein Ja zu dir. Und polst damit deine Körperchemie rasch wieder in Richtung heilsame Endorphine um.
Die fatalen Folgen dieses „im Nein Seins“ behandle ich in einem eigenen Beitrag. Aber du kannst sie auch in meinem Buch „Hochsensibel das Leben meistern und authentisch nein sagen lernen“ nachlesen.
Darin gehe ich auch näher auf die beiden Grundbegriffe unserer Sprache ein: das Ja und das Nein. Diese symbolisieren zugleich auch zwei polare Einstellungen zum Leben…
Vorsicht vor dem aufrechterhaltenen Nein!
Allerdings sollte dir eines klar sein. In dem Augenblick, wo du dir vornimmst, deine Lebenseinstellung zu verändern, meldet sich garantiert dein innerer Saboteur zu Wort. Dein innerer Schweinehund sieht die Umpolung in eine positive, konstruktive und lebensbejahende Richtung als gefährlich an. Und wird lautstark seine Vorwände einbringen.
Wenn du meine Beiträge zum inneren Schweinehund noch nicht gelesen hast, darf ich sie dir wärmstens ans Herz legen.
Kennst du seine Einflüsterungen?
Hast du schon Bekanntschaft gemacht mit jenem Persönlichkeitsanteil, die dich vor „zu viel des Guten“ bewahren will?
Und der dich in Wahrheit deines Rechtes auf Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung berauben möchte?
Er steht in enger Verbindung mit deinem Überlebenszentrum. Agiert also auf dem Niveau eines Höhlenmenschen, der sich ins 21. Jahrhundert verirrt zu haben scheint. Und kann aus seiner eingeschränkten Perspektive natürlich nicht verlässlich einschätzen, was wirklich gefährlich ist, und was nicht.
Dein Schweinehund wirkt so, als wäre er in seiner Entwicklung in einem sehr frühen Stadium stehen geblieben. Man könnte fast sagen: stecken geblieben. Daher sind seine Vergleichskriterien längst überholt.
Abgesehen davon sind die meisten seiner Vergleichskriterien gar nicht einmal aus eigener Erfahrung entstanden. Sondern du hast sie in sehr jungen Jahren von anderen übernommen. Und diese haben sie wahrscheinlich genau wie du von ihren Vorfahren übernommen. Die sie wiederum von ihren Ahnen übernommen haben. Ohne jeweils deren Sinnhaftigkeit zu hinterfragen…
Zwei Beispiele für unzeitgemäße Selbstsabotage
Nehmen wir an, du als kleines Kind beim Überqueren einer Brücke ins Wasser gefallen. Dann wird dein innerer Saboteur dich in Zukunft nicht freiwillig über eine Brücke gehen lassen. Obwohl du im Erwachsenenalter durchaus gefahrlos eine Brücke überqueren kannst.
Aber dieser Persönlichkeitsanteil assoziiert automatisch Brücke mit Gefahr. Auch wenn diese Korrelation nicht mehr relevant ist, weil du an Trittsicherheit hinzugewonnen hast.
Ein anderes Beispiel. Eine Frau hätte laut den Erwartungen ihrer Familie eher ein Mann werden sollen. Nun wird sie ihr Leben lang versuchen, „ihren Mann zu stehen“. Sie wird ein knabenhaftes Verhalten an den Tag legen und eher männlichen Interessen nachgehen. Immerhin möchte sie die Zuwendung ihrer enttäuschten Eltern doch noch gewinnen.
Das mag in ihrer Kindheit eine Frage des Überlebens sein. Aber wenn diese Frau einmal erwachsen ist, bräuchte sie dieses Verhalten nicht mehr. Nun gibt es niemanden mehr, den sie von ihrem Wert trotz ihres „verfehlten“ Geschlechts überzeugen muss.
Aber ich kenne nicht wenige Frauen, die dieses aufgesetzte männliche Verhalten auch als Erwachsene noch beibehalten. Offenbar, weil ihr innerer Saboteur ihnen das bewusste Ausleben ihrer Weiblichkeit nicht erlaubt. Er wittert die Gefahr von Zurückweisung und blockiert.
Beispiele für übernommene Selbstsabotage
Viele Menschen halten sich aufgrund erfolgreicher Selbstsabotage in der finanziellen Enge gefangen. Sie haben von ihren Eltern die Überzeugung übernommenen, Geld sei schmutzig und würde den Charakter verderben.
Andere wieder versagen sich ihren wohlverdienten Erfolg, weil man sie gelehrt hat, Erfolg prädestiniere für Korruption. Oder auch weil sie der Überzeugung sind, sie dürften nicht über ihre Eltern hinauswachsen.
Und wieder andere sind der Ansicht, sie seien nicht kreativ, nicht intelligent, nicht begabt, nicht musikalisch, nicht geschickt, nicht liebenswert. Weil man ihnen genau das in ihrer Kindheit eingetrichtert hat.
All das sind Zeichen fataler Selbstsabotage, die auf fremden und meist vollkommen absurden Überzeugungen beruhen.
Dann gibt es wieder zwei Möglichkeiten
In all diesen Fällen hast du wieder die bereits besprochenen zwei Möglichkeiten. Du kannst in deiner Selbstsabotage verharren, kannst dich deinem inneren Saboteur hingeben und in deinem Prokrustesbett bleiben.
Oder aber du zähmst deinen Schweinehund und nimmst dein Leben in die Hand. Einige Empfehlungen dafür findest du in meinem Beitrag „Schweinehund sitz!“
Mein Tipp für dich
Sei dir bewusst, dass du immer die Wahl zwischen zwei Varianten hast:
- Nimm das, wozu du spontan im Ja bist, bewusst wahr!
- Kannst du das, wozu du spontan im Nein bist ändern?
- Wenn ja, dann tu das!
- Und wenn nein, dann ändere deine Einstellung!
- Gelingt dir das nicht, dann ändere den Fokus deiner Aufmerksamkeit!
Mit dieser einfachen Strategie befreist du dich aus dem Modus des Höhlenmenschen
und öffnest dir deine geistigen Fähigkeiten als Homo Sapiens.
Fazit
In diesem Beitrag habe ich dir die zwei Möglichkeiten vor Augen geführt, die du immer in deinem Leben hast.
Eine davon ist immer die konstruktive, lebensbejahende, liebevolle und alle Bereiche deines Lebens fördernde.
Die andere ist destruktiv, lebensverneinend, lieblos und schädlich für Körper, Geist und Seele.
Natürlich empfehle ich dir, dich jeweils für die erste Variante zu entscheiden.
Aber wenn dir mal die zweite passiert ist, sag auch dazu „ja“. Also reagiere mit der positiven Einstellung darauf!
In meinem bereits erwähnten Beitrag „Wie gewinne ich eine positive Einstellung“ zeige ich dir drei leicht nachvollzeibare Beispiele.
Das Einstein-Bild im Beitrag ist eine Photofunia-Montage.
Andere sind von Pixabay.